Was dich erwartet:
Warum jeder Krypto-Investor vor Herbst 2021 eine solide Exit-Strategie benötigt.
Ich erinnere mich an einen wunderschönen Morgen Anfang 2018.
Ich war mit Malina in Thailand, auf Koh Chang.
Wir waren gerade aufgewacht und lagen in einem gemütlichen Bett, Mückennetz rundherum.
Die Sonne schickte erste warme Sonnenstrahlen durch die Fenster.
Wir fühlten uns pudelwohl in unserem Bungalow direkt am Strand.
Dann griff ich zum Handy und schaute mir an, was unsere Krypto-Invests über Nacht gemacht haben.
Und siehe da, sie waren erneut gestiegen.
Aus einem ursprünglichen Investment von 3.500 € haben wir tatsächlich deutlich mehr als 100.000 € gemacht – Wahnsinn!
Leider war dieser Morgen in Thailand jedoch der letzte positive Krypto-Moment, den ich für eine ganze Weile hatte.
Denn es ging bergab – krass bergab!
Und wie das so ist, wenn man an die Technologie glaubt, ja sogar an die Revolution, aber keine Exit-Strategie hat: Wir haben nicht verkauft, sondern gewartet, bis die Kurse wieder steigen.
Aber das taten sie nicht.
Und so ließen wir es zu, dass der einstmals stolze Betrag wieder auf einen kleinen fünfstelligen Betrag schrumpfte.
Mit viel Enttäuschung und Frust, versteht sich.
Kryptowährungen – dann solltest du sie verkaufen
Wir blieben von 2018 bis 2021 investiert und haben nach der Abwärts-Phase auch die lange Seitwärts-Phase mitgemacht, denn wir waren stets davon überzeugt:
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Kurse wieder steigen.
Das Konzept von Kryptowährungen ist einfach zu genial und birgt zu großes Potenzial, als dass dies nicht geschieht. Denn unabhängig von Hype und Kritik, ganz nüchtern betrachtet, ist die Dezentralisierung vor allem unseres Finanzsystems aus unserer Sicht so zukunftsweisend, wie als damals „verrückte“ Menschen prophezeit haben, wir werden irgendwann von zu Hause aus einkaufen können.
Gleichzeitig sagten wir uns: Wenn die Kurse das nächste Mal steigen, machen wir es besser. Wir lassen es nicht noch einmal zu, dass uns das Geld zwischen den Fingern zerrinnt.
Also haben wir analysiert: Wie konnte das überhaupt geschehen?
3 Gründe, warum Krypto-Investoren zu spät verkaufen
Ganz klar: Als „Hodler“, der das Krypto-Invest als langfristige Anlage über 3, 5, 10 oder mehr Jahre sieht, musst du dich erst einmal nicht mit Exit-Strategien befassen.
Aber wenn du wirklich von Kurssteigerungen profitieren willst, dann aufgepasst: Erkennst du dich in diesen Punkten wieder?
Grund 1: Verzerrte Sichtweise
Wenn Menschen Geld investieren und die Kurse explodieren, dann trübt dies oft unsere Fähigkeit, die Situation klar einschätzen zu können. Vor allem, wenn wir dazu noch hauptsächlich solche Medien konsumieren, die uns in unserer Meinung bestätigen, dass die Technologie grandios ist und die Kurse weiter steigen werden.
Dann denken wir irgendwann wirklich: Es wird ewig weiter steigen, jeder kleine Rücksetzer wird überkompensiert – Ich kann gar nicht verlieren.
Dieser „bias“, also diese verzerrte Sicht auf das Verhältnis von Risiko und Chance, hatte auch uns 2017 und 2018 „infiziert“ – mit der Folge, dass wir verdammt viel Geld verspielt haben.
Nichts wächst unendlich und alles hat Risiken! Und die meisten Investments laufen zyklisch, sprich es geht eine Zeit lang rauf und dann wieder eine Zeit lang runter, auch wenn wir uns die jeweils andere Phase nur schwer vorstellen können (oder wollen). Lass dich von deinem Verstand nicht an der Nase herumführen, denn das kann teuer werden.
Grund 2: Keine Beschäftigung mit Marktdynamiken
Jeder Markt hat seine ganz eigene Dynamik. Aus Vergangenheitsdaten lässt sich ablesen, was einen Markt antreibt und bremst.
Es ist ein wenig wie mit einem technischen Gegenstand wie einem Auto: Wenn du verstehst, wie es funktioniert, dann kannst du es deutlich besser nutzen, als wenn du dich nicht damit auseinandersetzt.
Bei einem Auto übernimmt die Analyse des Verhaltens, der einzelnen Parameter sowie die Verbesserung der Hersteller in Zusammenarbeit mit der DEKRA, Crashtests und so weiter. Wir als Endnutzer müssen dann nicht mehr ganz so viel wissen und können es dennoch nutzen, Stichwort Bequemlichkeit.
Bei der Geldanlage, vor allem im Krypto-Bereich kann diese Bequemlichkeit jedoch viel Geld kosten.
Dabei ist das Tolle am Krypto-Markt: Er läuft extrem zyklisch ab. Man kann bestimmte Dinge vorhersagen. Weiter unten zeige ich dir genau, wie du es für dich nutzen kannst.
Ich wusste dies 2018 nicht, daher haben wir viel Geld verloren.
Grund 3: Die meisten Krypto-Investoren haben keine Exit-Strategie
Sind wir mal ehrlich: Das Investieren in Kryptowährungen ist extrem aufregend. Viele Emotionen werden ausgelöst: Freude und Enthusiasmus, wenn es raufgeht, Verzweiflung und Panik, wenn es runtergeht. In diesen emotionalen Momenten ist es meist schlecht, wichtige Entscheidungen zu treffen, da wir die Situation entweder durch die rosa oder die schwarze Brille sehen und nicht objektiv bewerten können.
Also nimm dir mal eine ruhige, unemotionale Minute und frage dich Folgendes:
- Wie ist meine Investmentstrategie?
- Was will ich mit dem Investment erreichen?
- Was muss geschehen, damit ich verkaufe? Und wie viel?
- Was muss geschehen, damit ich (nach)kaufe? Und wie viel?
Diese Antworten am besten aufschreiben und in emotionalen Momenten DARAN HALTEN. Das ist der wichtigste Punkt. Denn sehr sicher wird ein Teil in dir dann plötzlich viele Gründe finden, warum es jetzt gerade eben doch nicht gut ist, wie geplant zu handeln.
Der Zyklus des Kryptomarktes
Der Krypto-Markt ist aus verschiedenen Gründen sehr besonders. Einer davon ist, dass etwa alle 4 Jahre das „Bitcoin Halving Event“ stattfindet. Dies bedeutet, dass die Anzahl der neu erschaffenen Bitcoins halbiert wird.
Weil die Versorgung mit neuen Bitcoins eingeschränkt wird, erfährt die Angebots-Seite quasi einen Dämpfer. Das Angebot wird zwar nicht geringer, aber weil der Zufluss geringer wird, sind die Auswirkungen auf der Angebots-Seite dennoch spürbar. Bei gleichbleibender oder sogar steigender Nachfrage bedeutet dies einen Kursanstieg:
Wenn immer mehr Menschen etwas wollen, wovon immer weniger produziert wird, dann wird es teurer.
Der Anbieter für Trading-Signale „Trading-Shot“ hat eine faszinierende Beobachtung gemacht, was die Kursbewegungen rund um dieses Halving Event angeht: Bereits vor dem Halving fängt der Kurs von Bitcoin an, zu steigen: Der Bullenmarkt beginnt. Er steigt zwar zunächst eher leicht, aber dafür stetig. Nach dem Halving steigt der Kurs von Bitcoin immer rasanter bis zu einem Höchstpunkt, nach dem wir erneut in den Bärenmarkt eintreten und der Kurs wieder fällt – bis zum einem Zeitpunkt vor dem nächsten Halving-Event. Bei jedem Zyklus wurden dabei neue „All Time Highs“, also Höchststände des Bitcoins erreicht. Und weil der gesamte Krypto-Markt sich am Bitcoin orientiert, verzeichnen in diesen Zeiten auch die meisten Alt-Coins neue Höchststände, bevor es wieder abwärts geht.
Soweit so gut. Das Faszinierende:
Das Verhältnis aus Zeit vor dem Halving und nach dem Halving war in den letzten 3 Zyklen immer 51 % zu 49 %.
Golden Bull Cycle Ratio: Der Bitcoin-Zyklus in der Praxis
Am 12. Januar 2015 war der tiefste Punkt des damaligen Abwärtstrends mit etwa 315 USD erreicht. Danach wechselte der Markt von einem sogenannten Bären-Markt, in dem die Kurse eher fallen, in einen Bullen-Markt, in dem die Kurse eher steigen. Der Zeitraum zwischen diesem Zeitpunkt und dem nächsten Halving, das am 09. Juli 2016 stattfand, entsprechen den 51 %. Wenn man nun 49 % von diesem Zeitraum nimmt und von dem Halving in die Zukunft geht, erhält man genau den Zeitpunkt, als der Höchstpunkt dieses Bullenmarktes erreicht war: Am 17. Dezember 2017 lag der Kurs bei 20.089 USD. Danach ging es erst einmal wieder bergab.
Diese Zusammenhänge gelten für die letzten 3 Zyklen.
Es ist also nur logisch anzunehmen, dass auch der jetzige Zyklus sich entsprechend verhält.
Ist dies der Fall, wird der Bullrun genau am 28.09.2021 enden.
Wichtig: Auch wenn diese Methode einen genauen Tag ergibt, ist es natürlich nicht sinnvoll, voll darauf zu vertrauen und zum Beispiel erst am 27.09.2021 alles zu verkaufen. Bitte verstehe es eher als Tendenz. Eine gesunde Interpretation könnte lauten:
Beobachtungen der Vergangenheit legen Nahe, dass der aktuelle Bullrun noch bis Herbst 2021 geht.
Keiner von uns hat eine Glaskugel!
Daher ist es sinnvoll, nach und nach Erlöse zu realisieren. Wie und wann genau – das hältst du am besten schriftlich in deiner Exit-Strategie fest.
Damit du von den ganzen gewinnen auch möglichst viel behalten kannst, wenn es einmal wieder steil bergab geht.
Das wünsche ich mir für dich!
Beste Grüße und viel Erfolg in der Krypto-Welt,
dein Ben
PS: Hier geht es zur Golden Bull Cycle Ratio von TradingShot, die als Grundlage für diesen Artikel dient.